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Ich bin zurück im Renngeschäft!
Nach 3 Jahren abseits der Rennstrecke, sitze ich wieder im Sattel und bin heil froh ;-)
Mit 190km und 9100 HM in 3 Tagen nicht unbedingt eine leichte Kost um wieder einzusteigen, aber wenn dann richtig oder?

Manchmal trifft einen das Glück - aber meistens geht man dem auch entgegen!
Die Motivation wieder Marathon Rennen zu bestreiten bahnte sich schon länger an, der Auslöser war dann der Gewinn eines Startplatzes bei der 10. Zillertaler Bike Challage über Xenofit.

Da stand ich nun ein Tag vor Rennstart in den Zillertaler Alpen mit meinem nagelneuen TREK PROCALIBER, meinem 'best man' Bjarne und den harten Fakten: 1. Rennen seit 3 Jahren, gerade einmal 1400km Trainingskilometer 2018 und dazu das allererste Etappenrennen, Alpenerfahrung Fehlanzeige.
"Egal - was soll's, ich fahr einfach!" Leicht gesagt ...

Tag 1 Fügen - Zell am Ziller: Wie schnell fahr ich denn jetzt? Das war die Frage am ersten Berg im dichten Nebel bei 11 Grad über null. Kurz zuvor noch 5m hinter dem Deutschen Vize Marathonmeister Markus Kaufmann gestartet, musste ich mich auf den ersten 1000Hm erstmal finden. Natürlich war ich viel zu schnell, hinterher ist man immer schlauer! Aber das Bike lief bergab gut und sicher über die nassen Forstwege und dann war da wieder ein Lichtblick, mein Verpflegungsteam am zweiten Berg! Ruhiger, aber genauso anstrengend war der zweite große Anstieg. Über Platzierung und Zeit konnte ich mir keine Gedanken machen - selbst wenn ich wollte, aber zu diesem Zeitpunkt spielte es auch keine Rolle.
Am Ende standen für 64km und knapp 2500Hm 04:02h auf der Uhr und Platz 101. in der Gesamtwertung der Langstrecke. Irgendwie war ich froh heile angekommen zu sein.

Tag 2 Zell am Ziller - Mayrhofen: Die Sonne begleitet mich auf dem Weg zum Start in Zell. Mit müden Beinen, aber hochmotiviert diese Strapaze zu meistern, startete ich wesentlich ruhiger auf die Königsetappe, die es mit 70km und 3000Hm richtig in sich hatte. Direkt nach der Ortsausfahrt warteten 2000Hm am Stück mit 35% maximaler Steigung. Step by step to the final: Umdrehung für Umdrehung ging es hoch auf das Übergangsjoch, während der Blick zwischendurch mal über den Lenker schweifte:" Wahnsinn diese Aussicht"!
Nach Geröll und Trail Abfahrten in Hochgebirgsmanier machte ich am zweiten Berg Platz um Platz gut und hielt schön den Rhythmus! Jetzt war klar, wie das Ding hier zu fahren ist: So gleichmäßig wie möglich und zwar mit Grundlagenpuls.
Im Ziel dann die gute Nachricht: Tagesplatzierung 97 in der Gesamtwertung. Das Ziel stand für die finale Etappe: Am Gletscher ankommen und die Top 100 halten.

Tag 3 Mayrhofen - Hintertuxer Gletscher: Trotz Massage und Top Support durch mein Begleitteam waren die Beine und der Körper müde. Aber das Ziel war definiert und es galt dies bei ansonsten top Bedingungen zu erreichen. Wieder mal steil hinaus am ersten Berg ... aber das war man jetzt gewöhnt! Ich fand meinen Rhythmus schnell, wusste aber das heute das schlimmste in der 2. Rennhälfte folgt: Die letzten 1000Hm hoch zum Gletscher. Mit vereinten Kräften und bereits 5 Xenofit Gels im Magen blickte ich kurz hinter der Ortschaft Hintertux zum Gletscher hinauf und fragte mich: 'Wie zur Hölle komm ich da denn hoch'
Aber um diese Momente geht es doch ?! Mit der finalen mentalen Unterstützung an der Mittelstation kämpfte ich mich mit jeder Umdrehung auf dem losen Schotter zum Fernhaus. Zwei Mal hieß es absteigen und schieben, 28% Steigung nach bereits 2 Renntagen waren zu viel des Guten. Jetzt trug einen dann doch die Emotion auf den letzten Meter über die Ziellinie.
"JAAA" Kaum zu glauben, was ich da aus mir heraus geholt hab. Überglücklich fiel ich meinem Team in die Arme! An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an meine Mutter, Wolfgang und Bjarne, ohne euch hätte ich es nicht geschafft!
Mit Platz 95 gesamt und 24. in der Elite Lizenz Kategorie war nicht nur das kurzfristig gesetzte Ziel erreicht, ich habe auch gemerkt, was ich wirklich will!

Jetzt erst Recht und zwar mit Hunger auf Herausforderungen! Herzlichen Dank auch nochmal an Heiko Godlinski und das City Bike Einbeck Team für den super Support im Vorfeld. Das Bike lief defektfrei und super über die Zillertaler Alpen, astrein!

Ride on
Vincent

Ergebnis in der Altersklasse: 25

Ergebnis in der Gesamtwertung: 95

Gallerie zum Rennbericht:

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