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Dass ich nach so langer Pause doch so schnell wieder zu einem Rennen komme, hatte ich nicht geplant, aber manchmal geht es eben schneller als man denkt. Am Donnerstag hieß es Sachen packen, denn schließlich wollten wir am Freitag zeitig in die Eifel aufbrechen, wo Lars als Einzelstarter für das 24-Stunden-Rennen Rad am Ring gemeldet war.

Peter fiel krankheitsbedingt kurzfristig aus. Die Suche nach Ersatz blieb erfolglos, was mich zu dem Gedanken trieb, dass ich - die ja ohnehin vor Ort war - einspringen könnte, wenn auch nur bedingt. Alles klar! Rad einladen, ein paar Radsachen dazu und schon konnte es losgehen. Einziges Problem: Wer kümmert sich um unsere 10 Monate alte Tochter, während ich auf der Strecke bin? Naja, irgendwer ist ja immer da. Wird schon schief gehen!?
Bei unserer Ankunft am Freitag auf dem Gelände, fanden wir bereits das aufgebaute „Fahrerlager“ vor. An den Start gingen mit dem Rennrad zwei 4er Teams, Jens, als Einzelstarter und Christian, Micah und Finn als Starter des Jedermannrennens sowie Lars als Einzelstarter auf dem Mountainbike. Nun wurde mir dann doch so langsam ein wenig mulmig, nicht nur, weil ich eine gefühlte Ewigkeit an keinem Rennen teilgenommen habe und schon gar nicht auf dem Rennrad, sondern auch weil ich mir Gedanken machte, ob die Betreuung von Mira gut gehen würde. Nun denn, es half alles nichts, da mussten wir nun durch.
Am Samstag wurde es dann ernst. Ich startete als zweite Fahrerin unseres Teams. Nachdem ich von Gerd den Transponder erhielt ging es gleich zügig los. Ich rollte zunächst mal so mit. Das ging auch ganz gut, da es bergab ging und ich motiviert war. Ein Blick auf meinen Puls verriet mir aber, dass es vielleicht schon eine wenig zu schnell für mich war, aber egal! Ich fühlte mich gut, zumindest solange es bergab ging. Doch nach 10 Km war der Spaß dann auch vorbei! Es ging bergauf, was bekanntermaßen nicht gerade meine Stärke war. Doch auch hier trat ich ordentlich rein, denn ich wollte Mira nicht so lange „allein“ lassen. Die letzte Rampe, die Hohe Acht, war echt zum Kotzen steil. Ich kurbelte mich mit gefühlten 3 Umdrehungen pro Minute Meter für Meter hoch. Nicht Wenige gaben es auf und Schoben bereits, doch das war absolut keine Option, also weiter hochstampfen. Oben angekommen ging es die letzten Kilometer schön wellig zurück. Nach einer Stunden und 4 Minuten konnte ich den Transponder schon an Helder weiter geben. Alle Sorge um Mira waren umsonst, die schlief selig in ihrem Kinderwagen.
Am Nachmittag fuhr ich eine weitere Runde. Die Beine spürte ich noch deutlich, sodass ich beschloss es ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Die ersten 10 Km haben wirklich Spaß gemacht. Mit Tempo bergab über die Rennstrecke zu fegen ist echt ein Erlebnis. Ich überholte hier etliche Mitbewerber. Doch wie so oft holten diese mich am Berg wieder ein. Nun gab es meinerseits ja auch keine wirkliche Vorbereitung auf diesen spontanen Renneinsatz, also habe ich es ganz unter dem Spaßfaktor gesehen und Spaß hatte ich!
Mein dritter und letzter Einsatz folgte am nächsten Morgen! Meine übrigen Teammitglieder hatten beschlossen, die Nacht über nicht zu fahren, was ich schade fand. Ihre Motivation hielt sich dementsprechend in Grenzen, sodass sie es mir überließen eine weitere Runde zu fahren. Doch ich hatte genug Ehrgeiz und Lust noch ein letztes Mal über die Rennstrecke zu düsen. Micah, war auch motiviert, sodass ich ihn überzeugte außer der Wertung als mein Windschattenspender zu fungieren. Und das tat er! Die jungen Wilden! Er gab alles und ich hatte Mühe im Windschatten mitzuhalten! Wir überholten gefühlt zig Fahrer in einem Affenzahn, doch es hat mal wieder Spaß gemacht. Kurz vor der Zieldurchfahrt trafen wir auf Lars, der nach fast 24 Stunden auf einer seiner letzten Runden war. Wir begleiteten ihn den Rest der Runde und ich war erstaunt, welches Tempo mein Mann nach fast 24 Stunden noch fahren konnte. Ich hatte fast Mühe mit dem Rennrad dran zu bleiben. Für ihn ging es allerdings auch um den Sieg und so erhielt ich „Anweisung“ auszuspähen, ob sein Konkurrent kurz vor Schluss noch die Ziellinie überquert und Lars sich so die letzte Runde sparen konnte. Gesagt, getan. Als Lars mir wieder entgegen kam, konnte ich seinen Konkurrenten nicht ausmachen. Er fuhr trotz allem seine letzte Runde und ich rollte ebenfalls zurück ins Fahrerlager.
Es hat Spaß gemacht, nach so langer Zeit mal wieder ein wenig Rennluft zu schnuppern, auch wenn es eher um den Spaßfaktor ging.

Ergebnis in der Altersklasse: weiß nicht

Ergebnis in der Gesamtwertung: völlig egal

Gallerie zum Rennbericht:

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