Heute stand die längste Etappe der diesjährigen Trans Schwarzwald auf dem Plan: 121km und 2200 Höhenmeter. Die ersten 6km davon neutralisiert, also noch 115km offizielle Renndistanz. Und es sollte sehr warm werden...
Eigentlich fühle ich mich auf den Mitteldistanzen mit ca. zwei bis drei Stunden Renndauer am wohlsten, weswegen ich in diese Etappe etwas gemäßigter starten wollte und die Kräfte für die letzten Rennkilometer, die die meisten Höhenmeter hatten aufzusparen. Deshalb ließ ich mich an den ersten Hügeln auch zu nichts verleiten und fuhr mein Tempo ungeachtet der Konkurrenz weiter.
Nach den ersten 40km hatten sich einige meiner Mitstreiter schon reichlich ausgetobt und fielen zurück. Selber Schuld.. Unsere Gruppe war trotzdem noch recht groß und fuhr irgendwie 'unrund', also zu schnell in die Anstiege rein und je länger diese wurden um so langsamer kamen wir voran. Bergab wurde für meinen Geschmack viel zu viel gebremst so das es nicht möglich war den Schwung mit in die nächsten Anstiege zu nehmen. Nach nicht mal der Hälfte der Distanz hatte ich die Nase davon voll und fuhr vorne raus und weg.
Die nächsten 25 Kilometer war ich dann erst mal alleine unterwegs. Als es vom Sonnigen Feldweg rechts ab auf einen Trail durch den Wald ging dauerte es einen Augenblick zu lange bis sich meine Augen und die polarisierende Gläser meine Brille auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt hatten. Ich übersah ein tiefes Loch, was ich voll erwischte und daraufhin über den Lenker ab ins Unterholz flog. Irgendwie habe ich mir dabei nicht nur die üblichen Blessuren am Ellenbogen und Knie zugezogen sondern mir auch noch den Lenker in die Rippen gehauen. Dem Radl ist aber nichts passiert, nur der Lenker stand jetzt etwas schief. Nach einem kurzen Check ob alles noch dran ist und nichts aus den Trikottaschen fehlte fuhr ich so weiter.
Leider kamen zu viele Flachpassagen um alleine gut voran zu kommen und ich wurde wieder von der Gruppe die ich vor einer Stunde genervt verlassen habe eingesammelt. Es wurde jetzt aber wieder bergiger und trailiger, die Gruppe schrumpfte erst um die Hälfte und wenig später waren wir nur noch zu fünft. Bis zum letzten Anstieg nach ca 110 Kilometer Renndistanz arbeiteten wir gut zusammen, am Anstieg musste ich aber abreißen lassen, die lange Solofahrt und der Sturz hatten mich einiges an Kraft gekostet, dazu kamen noch die hohen Temperaturen und richtig essen konnte ich auch nichts mehr. Der Magen wollte einfach nichts mehr von diesem klebrigen Zeug rein lassen. Die obligatorischen Nudeln vom Abendbuffet übrigens auch nur noch sehr widerwillig. Ich war heilfroh, endlich im Ziel zu sein.
Taktisch hab ich es heute irgendwie vergeigt, was bei der enormen Leistungsdichte sofort Plätze kostet. So langsam kenne ich meine Pappenheimer. Acht Fahrer in meiner Altersklasse schätze ich als in etwa gleichstark ein, aber ich merke das einige von denen auch an ihre Grenzen kommen. Noch eine Etappe....
Ergebnis in der Altersklasse: 18
Ergebnis in der Gesamtwertung: 110
Gallerie zum Rennbericht: